Software für Redispatch 2.0
Maßgeschneiderte IT-Plattform für Netzbetreiber
Mit der Einführung von Redispatch 2.0 werden Sie als Netzbetreiber vor zahlreiche neue Aufgaben gestellt. Für die Erfüllung der neuen Anforderungen müssen Sie über umfangreiche Netz- und Prognosedaten verfügen und diese sekundenschnell für das optimierte Engpassmanagement automatisiert verarbeiten.
Mit der neuen Redispatch-Plattform FuturePowerFlow stellt emsys grid services Netzbetreibern eine wegweisende digitale Komplettlösung zur Verfügung. Mit unserer ausgefeilten Technologie können Sie den Gesamtprozess Redispatch 2.0 gemäß den verschiedenen Umsetzungsvorgaben wie dem NABEG 2.0, den einheitlichen Anforderungen an den Datenaustausch über Connect+ (PVK/NKK) vollständig abbilden. Ihre Bestandssysteme, wie Leitwarten, EDM- oder Abrechnungssysteme können dabei über etablierte Schnittstellen, die im Rahmen von Kundenprojekten entwickelt wurden, eingebunden werden.
Die Plattform passt sich den unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Nutzer an, vom Verteilnetzbetreiber auf verschiedenen Spannungsebenen bis zum Übertragungsnetzbetreiber auf Höchstspannungsebene. Von der Flexibilität dieser Komplettlösung zeugen auch die zahlreichen Netzbetreiber, die bei der Umsetzung von Redispatch 2.0 bereits auf FuturePowerFlow vertrauen.
- Leistungsfähige Software zur Abwicklung aller Redispatch-2.0-Prozesse
- Modular und flexibel aufgebaut, d.h. Sie wählen nur die benötigten Bausteine
- Standardisierte Schnittstellen zu zahlreichen Bestandsystemen vorhanden, wie Leitwarten und EDM-Systeme
- Offenes Plattform-Konzept mit transparenter, moderner API-Technologie zum Datenaustausch, Einbindung von Dritt-Modulen möglich
- Hosting und Rund-um-die-Uhr-Betrieb mit 24/7-Bereitschaft und Wartung als sichere und effiziente Dienstleistung (Software-as-a-Service)
- Auf Wunsch auch On-Premise-Installation bei Ihnen möglich
- Zertifizierte IT-Sicherheit für alle Softwarekomponenten und Dienstleistungen
- Stammdaten, Bewegdaten, Planungsdaten,
Kraftwerkseinsatzpläne - Netztopologie
- Format u.a. CGMES
- Austauschprozesse
- Connect+ (PVK, NKK)
- SOGL
- GLDPM
- Prognosen für einzelne Erzeuger (SR/TR)
- Gitterbasierte Prognosen
- Prognosen der Vertikalen Netzlast an Netzknoten
- Erstellung von Meta-Prognosen
- Hochrechnung von EE-Einspeisung
- Prognosen der Strombelastbarkeit von Leiterseilen
- Leistungsflussrechnung
- Engpassbestimmung durch Ausfallvariantenrechnung
- Berücksichtigung von Clusterung und kaskadierenden Ausfallbeziehungen
- Ermittlung der Flexibilitätspotenziale
- Netztopologische Optimierung zur Behebung von Engpässen
- Verwendung von Flexdatenobjekten
- Leistungsfähiger
Optimierer - Bildung von Abrufclustern für vorgelagerte Netzbetreiber
- Kommunikation zu vor-/ nachgelagerten NB und EIV
- Veranlassung oder direkte Durchführung von Abrufen
- Standardisierte Schnittstellen zu bestehenden Leitwarten vorhanden
- Echtzeitsteuerung von Assets durch bewährte Software (Virtuelles Kraftwerk)
- Berechnung der Ausfallarbeit nach Pauschal-, Spitz- oder Spitz-light-Verfahren
- Planwert- oder Prognosemodell
- Gutschrifterstellung
- Handrechnungslegung
Am 13. Mai 2019 hat der Gesetzgeber das Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) verabschiedet, das wesentliche Vorgaben für die neuen Methoden zur Engpassbewirtschaftung „Redispatch 2.0" enthält. Diese Vorgaben müssen von den Netzbetreibern zum 1. Oktober 2021 umgesetzt sein. Mit Redispatch 2.0 werden die bestehenden Vorgaben zum Einspeisemanagement abgelöst und erstmals erneuerbare Energien und KWK-Anlagen ab 100 kW in den Redispatch-Prozess integriert.
Durch den Redispatch-Prozess wird nicht mehr in Echtzeit auf Engpässe im Netz reagiert, sondern es werden auf Basis von Prognosen Netzanalysen erstellt und Engpässe frühzeitig erkannt. Dadurch können Maßnahmen gegen zu erwartende Netzengpässe von Betriebsmitteln schon proaktiv eingeleitet werden.
Der Redispatch 2.0 Prozess umfasst im Wesentlichen folgende Schritte:
- Die Verarbeitung von Bewegungsdaten (wie Prognosen) in einer proaktiven Netzzustandsanalyse. Diese umfasst die Prognose von Lastflüssen und von Engpässen auch unter der Berücksichtigung eines Leiterseilmonitorings
- Eine optimierte Redispatch-Dimensionierung und die anschließende Umsetzung der Abrufe von Flexibilitätsbeschränkungen
- Die Marktkommunikation zwischen verschiedensten Akteuren sowie die Bilanzierung und Abrechnung.
Flexible Redispatch-Dimensionierung
Die kosteneffiziente Behebung von Engpässen ist eine Kernfunktion von FuturePowerFlow. In die Berechnung der notwendigen Redispatch-Maßnahmen fließen die Ergebnisse der Netzwerkanalyse des Kundennetzes ein. Zusätzlich berücksichtigt FuturePowerFlow die Anforderungen, die über die Kommunikationsschnittstellen von den vor- oder nachgelagerten Netzbetreibern empfangen werden.
Für die Engpassbeseitigung nutzt die Plattform die Flexibilitätspotenziale der einzelnen Anlagen. Dieses Potenzial wird in ein sogenanntes Flexdatenobjekt (FDO) überführt, um es für die Redispatch-Dimensionierung zur Verfügung zu stellen. Unter Berücksichtigung der verfügbaren Flexdatenobjekte berechnet der von emsys grid services entwickelte Optimierer innerhalb weniger Sekunden die notwendigen Maßnahmen zur effizienten Beseitigung eines Engpasses.
Die Ergebnisse der Berechnung werden in Beschränkungen einzelner Flexdatenobjekte überführt, optional kann dabei auch eine Clusterung vorgenommen werden.
Abruf von Flexibilitätsbeschränkungen
FuturePowerFlow kann mit seinen zahlreichen Kommunikationsschnittstellen zu vor- und nachgelagerten Netzbetreibern sowie direkt zu Einsatzverantwortlichen die Umsetzung der Flexibilitätsabrufe veranlassen oder sogar selber durchführen. Bei der Steuerung von einzelnen Flexdatenobjekten kann emsys grid services auf umfangreiche Erfahrung der emsys VPP in der Echtzeitsteuerung von tausenden Anlagen mit seinen Virtuellen Kraftwerken zurückgreifen.
Umfassende Marktkommunikation
Zur Umsetzung von Redispatch 2.0 ist die Kommunikation zwischen verschiedenen Netzbetreibern (Verteilnetzbetreiber und Übertragungsnetzbetreiber) sowie zwischen Netzbetreibern und signifikanten Netznutzern (SNN) von grundlegender Bedeutung. FuturePowerFlow beinhaltet daher sämtliche relevanten Schnittstellen und Kommunikationsmöglichkeiten für die Durchführung von Datenaustausch-, Bilanzierungs-, und Abrechnungsprozessen für Redispatch 2.0.
Grundlage für die standardisierte Marktkommunikation in der Plattform sind die von der EU geschaffen Netzwerk-Codes, u.a. die Systems Operations Guideline (SOGL) und die Generation and Load Data Provision Methodology (GLDPM). Dabei wird auf den Common Grid Model Exchange Standard (CGMES) zum Austausch von Netzmodelldaten zurückgegriffen. Kraftwerkseinsatzpläne (KWEP), Planungsdaten und Nichtverfügbarkeiten können direkt von den Einsatzverantwortlichen empfangen und zusammen mit weiteren Prognosen, Schaltzuständen etc. als Bewegungsdaten im Redispatch-Prozess verwendet werden.
Über die europäischen Vorgaben hinaus sind auch die nationalen Anforderungen an den Datenaustausch implementiert (PVK/PVZ/NKK).
Bilanzierung & Abrechnung
FuturePowerFlow unterstützt Netzbetreiber auch bei der Abrechnung von Redispatch-Maßnahmen nach dem „BDEW-Leitfaden zur Berechnung der Ausfallarbeit Redispatch 2.0". Dabei kann sowohl das Pauschalverfahren angewendet werden oder die Spitzabrechnung als Planwert- bzw. Prognoseverfahren.
Für das Planwertmodell zieht FuturePowerFlow die abgegebenen Fahrpläne sowie die tatsächliche Einspeiseleistung heran, um neben der Ausfallarbeit durch die Redispatch-Maßnahme auch die energetischen Differenzmengen zwischen Ist- und geplanter Einspeisung zu bewerten. Im Prognosemodell erfolgt die Berechnung der Ausfallarbeit nach Kundendaten und/oder nach extern beschafften Daten (u.A. Kennlinien, Windgeschwindigkeiten, Strahlungsdaten).
Am Ende der Ausfallarbeitsbestimmung erfolgt eine Toleranzprüfung. Im Rahmen der Gutschriftenerstellung prüft das System, in welcher Marktpreissituation die Ausfallarbeit angefallen ist bzw. berechnet den Marktpreis der Ausfallarbeit. Berechnungsgrundlage sind die EPEX-Spot-Börsenstrompreise sowie weitere hinterlegte Preiszeitreihen (z.B. Intraday ID1).
In FuturePowerFlow sind die Handrechnungslesung, die Auszahlung, ein Reporting sowie ein umfassendes Monitoring integriert. Und falls sich künftig Abrechnungsvorgaben ändern, ermöglicht FuturePowerFlow eine unkomplizierte Anpassung.
Sie möchten mehr über unsere Lösung für Redispatch 2.0 erfahren?
Sprechen Sie uns für weitere Informationen gerne an:
Tel. +49 441 212 110 oder mail@emsysgrid.de
Das Projekt zur Entwicklung dieser Lösung wird gefördert von der Europäischen Kommission im Rahmen des Horizon 2020 SME Instrument (grant agreement No 947129).