Spürbare Auswirkungen der Brände im Westen der USA auf die Solarproduktion in Deutschland
Am 12. September 2020 konnte in der Mitte und dem Osten Deutschlands anhand einer verringerten Solarstromeinspeisung ein Phänomen beobachtet werden, das dem Effekt von Saharastaub in der Atmosphäre ähnelt. Durch die Waldbrände im Westen der USA wurden Rußpartikel in große Höhen geschleudert und anschließend durch den Jetstream bis nach Mitteleuropa transportiert (Abbildung 1). Diese Rußpartikel dienten zum einen als Kondensationskerne bei der Wolkenbildung und zum anderen verminderten sie die Sonneneinstrahlung durch ihre optische Dicke und hatten somit einen direkten Einfluss auf die Solarproduktion.
Abbildung 1: Gut zu erkennen in gelb bis rot: die Ausbreitung der Rußpartikel auf der Nordhalbkugel am 12.09.2020 12 UTC (Quelle: CAMS global forecast data, generated using Copernicus Atmosphere Monitoring Service Information 2020)
Das Satellitenbild der Bewölkung über Deutschland vom 12. September 2020 weist ein Band von dünnen, sich in großen Höhen befindlichen Wolken auf (Abbildung 2). Da diese Wolken zuvor nicht zufriedenstellend von den Wettermodellen erkannt wurden, ist anzunehmen, dass sie aufgrund der hohen Rußpartikelkonzentration entstanden sind. Die meisten Wettermodelle haben eine zu geringe Auflösung, um diesen Prozess realitätsnah abzubilden und in ihrer Prognose zu berücksichtigen.
energy & meteo systems ist sich jedoch dieses Phänomens bewusst und passt die Prognosen situationsgerecht an, so wie auch bei Saharastaubereignissen.
Abbildung 2: Satellitenbild Deutschland des 12.09.2020. Erkennbare Cirrus-Bewölkung über der Mitte Deutschlands vermutlich aufgrund der Rußpartikel. (Quelle: Worldview https://worldview.earthdata.nasa.gov/)